Profis nutzen Vollformat!
Gleich mal eins vorweg. Dieser Artikel wird nicht jedem gefallen. Darum gehts auch nicht. Vielmehr möchte ich einmal meine aktuelle Sichtweise auf dieses Thema mit dir teilen. Ich schreibe ganz bewusst aktuelle Sichtweise.
Zumindest wäre das meine Antwort gewesen hättest du mich zu diesem Thema vor einigen Jahren gefragt. Voll ist voll – warum also mit weniger zufrieden sein? Schließlich möchtest du als Profi keine halben Sachen machen und natürlich auch als Profi anerkannt werden. So kann man sich allein aus Prestigegründen als Profi nur mit einer Vollformatkamera Profi nennen.
Aber was bedeutet Vollformat eigentlich? Vollformat meint das volle Format im Bereich der Kleinbildfotografie. Also ein 24x36mm großes Negativ bzw. Sensor. OK. Wirklich verwirrend wird es, wenn ich dir sage, dass es aber durchaus größere Formate gibt als das viel gelobte Vollformat. Zum Beispiel das Mittelformat. Ja, richtig gehört. Mittelformat ist größer als Vollformat. Aber auch das Mittelformat ist nicht das größte Format, denn es gibt auch noch das Großformat.
MFT < APS-C < Vollformat < Mittelformat < Großformat
Wir alle wollen die bestmögliche Bildqualität. Aber welche Faktoren sind eigentlich ausschlaggebend für die Bildqualität? Der Sensor der Kamera und die Sensorgröße spielen definitiv eine Rolle. Aber vor allem wichtig ist die Technologie die im Sensor streckt. Neue Generationen erzeugen bessere Bildqualität. Weniger Rauschen, mehr Auflösung, feinere Farbabstufungen und so weiter.
Ganz vorne steht aber die Qualität der Objektive. Genau genommen die Abbildungsqualiät der Objektive. Denn was bringt ein Top Sensor ohne Top Objektiv? Letztendlich ist der Größenunterschied zwischen Vollformat und APS-C lediglich Faktor 1.5. Das ist nicht viel.
Alle sprechen immer von Bildqualität. Aber was wäre, wenn du 80-90% im APS-C Format der Bildqualität von Vollformat erreichst und deine Ausrüstung dadurch nur noch die Hälfte wiegt? Klingt nach einem fairen deal oder? Ist es auch. Doch in der Realität geht es noch viel weiter.
Denn meine Tests zeigen sogar eine höhere Bildqualität als ich von meiner Canon Vollformatkamera 5D MKII und 5DMKIII auf das Fujifilm X-System gewechselt habe. Fujifilm schafft es, aus dem kleineren Sensor so viel mehr herauszuholen, das habe ich nicht für möglich gehalten. Ich denke, das ist vor allem der Qualität der Objektive geschuldet.
… ist ein gutes Bild. Und zwar absolut unabhängig davon, mit welcher Kamera es gemacht wurde. In meinem Job als Fotograf und Fototrainer besuchen mich Fotografen und Hobbyfotografen mit unterschiedlichstem Equipment. Klar, alles eine Frage des Budgets. Das Equipment hat aber heute Meiner Meinung nach so gut wie nichts mehr mit der Frage zu tun ob ein Bild gut ist oder nicht.
Vielmehr werden Kameras und Technik im allgemeinen als Rechtfertigung hergenommen. Das Bild ist gut, weil es mit einer Vollformat Kamera gemacht wurde. Das ist natürlich grober Unsinn -denn ein Bild wird durch das Motiv, das Licht, die Perspektive, die Stimmung und viele andere Faktoren definiert. Nicht durch die Größe des Kamerasensors.
die Größe machts – wirklich?
Die meisten Kamerahersteller haben sowohl APS-C als auch Vollformatkameras. Fujifilm baut keine Vollformat Kameras. Man hat sich ganz klar für das APS-C Format entschieden. Finde ich gut – denn Meiner Meinung nach überwiegen die vielen Nachteile die wenigen Vorteile des Vollformats. Sich also aus diesem Wettkampf herauszuhalten war sicherlich ein kluger Gedanke.
Wer sich wirklich von anderen abheben möchte und die Bildqualität auf das nächste Level bringen möchte für den ist das Battle Vollformat vs APS-C nicht interessant. In diesem Fall ist Mittelformat die richtige Antwort. Und genau das macht Fujifilm richtig. Tolle Kameras die wirklich das nutzen wofür das System gemacht ist. Klein und gut in APS-C. Größer und sehr viel besser im Mittelformat. Keine halben Sachen. Meiner Meinung nach ist Mittelformat das neue Vollformat.
Leave a reply