Liest du wirklich gerne das Handbuch?
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Okay, du suchst also das Handbuch der Fujifilm X100VI. Aber würdest du dir nicht viel lieber deine Kamera von einem Fujifilm X-Photographer erklären lassen? Gar kein Problem. Denn genau dafür gibt es sehr bald meinen Fujifilm X100VI Kurs als Video.Michael Damböck
Fujifilm X-Photographer
Lade die offizielle Bedienungsanleitung für die X100VI als PDF Herunterladen. Achtung, 420 langweilige Seiten! Schau dir statt dessen doch lieber meinen Fujifilm X100VI Kurs als Video an. Mehr dazu auf dieser Seite.
KURZ und KNACKIG:
Die Fujifilm X100VI ist angekommen – sowohl in meinen Händen als auch sehr wahrscheinlich in deinen. Ich brauche wohl kaum zu betonen, wie hervorragend diese Kamera ist. Allerdings bringt ihre Fülle an Features auch eine gewisse Komplexität mit sich, die nicht sofort intuitiv zu erfassen ist – ein Gefühl, das dir vermutlich nicht fremd ist. Das Durchforsten der Bedienungsanleitung ist alles andere als vergnüglich, weshalb praxisnahe Ratschläge umso wertvoller sind.
Zunächst einmal: Das Menüdesign der Fujifilm X100VI ähnelt stark dem anderer Modelle der Marke, wie der X100V. Fast alle Funktionen, die ich dir hier vorstelle, wirst du in hohem Maße auch bei diesen Kameras wiederfinden. Das bedeutet, dass die hier besprochenen Informationen und Tipps ebenfalls auf andere Kameramodelle übertragbar sind.
Meine Erklärungen basieren nicht nur auf technischen Details, sondern spiegeln auch meine persönlichen Erfahrungen mit dem Fujifilm X System wider. Ich möchte dir die Optionen vorstellen, die ich für die besten halte. Es ist jedoch essentiell, dass du selbst mit den verschiedenen Einstellungen experimentierst, um zu verstehen, wie diese die Kamerafunktionalität beeinflussen, und um herauszufinden, welche Einstellungen am besten zu deinem fotografischen Stil passen.
Dieses Video dient nicht als umfassende Einführung in die Fotografie. Es setzt ein gewisses Grundverständnis für Schlüsselkonzepte wie Zeit, Blende, ISO und Weißabgleich voraus. Falls du in diesen Bereichen noch nicht sattelfest bist, wirst du in diesem Kurs möglicherweise nicht die Unterstützung finden, die du suchst. Für ein solides Fundament empfehle ich, einen Blick auf meinen Fotokurs Grundlagen der Fotografie zu werfen. Diesen Kurs kannst du auch im Shop Kaufen.
Der Fokus meines X100VI Kurses liegt eindeutig auf der Bedienung der Kamera und der Erklärung der zahlreichen Menüoptionen.
Wir werden das Menü systematisch durchgehen, um dir einen umfassenden Überblick zu verschaffen. Ein spezifisches Thema, das wir allerdings nicht behandeln werden, ist das Blitzen. Da ich persönlich nicht mit den Originalblitzen von Fujifilm arbeite, sondern eine eigene Studiolichtausrüstung bevorzuge, werden wir diesen Bereich auslassen. Das Thema Blitzen verdient ohnehin eine eigene ausführliche Betrachtung.
Entfalte dein Potential
Alle X100VI Einstellungen Erklärt
Kapitel 1 Bildqualität
Kapitel 2 Fokus
Kapitel 3 Aufnahme
Kapitel 4 Einrichtung
Kapitel 5 Videoeinstellungen
Kapitel 6 Wiedergabe Optionen
Kapitel 7 Netzwerk / USB Einstellungen
Kapitel 8 Smartphone
Beginnen wir mit den allgemeinen Einstellungen, die unabhängig von spezifischen Menüfunktionen sind und sich als Basiskonfiguration für die verschiedensten Fotografie-Szenarien eignen – sei es im Freien oder in Innenräumen, für Landschaftsaufnahmen, Porträts, Reportagen, Hochzeiten, Events oder auch urbane und Straßenfotografie. Diese Einstellungen ähneln sich stark. Generell empfehle ich, die ISO-Einstellung auf Automatik zu setzen. Die Feinheiten dieser automatischen ISO-Anpassung und worauf du achten solltest, werden wir noch genauer besprechen. Auch die Belichtungszeit stelle ich normalerweise auf Automatik, was direkt mit der ISO-Einstellung zusammenhängt, da die ISO-Automatik ein gewisses Limit für die Belichtungszeit vorgibt, was die Auswahlmöglichkeiten einschränkt.
Die Blende wähle ich je nach gewünschter Tiefenschärfe manuell. Besonders bei Porträts tendiere ich zu einer offenen Blende. Mit den Objektiven von Fuji finde ich, dass Abblenden oft nicht notwendig ist. Sie liefern bereits bei offener Blende ausgezeichnete Ergebnisse.
Zu den grundlegenden Einstellungen, die ich an meiner Kamera vornehme, gehören auch die benutzerdefinierten Funktionstasten, die von entscheidender Bedeutung sind. Sie ermöglichen eine erhebliche Anpassung der Kamerabedienung an persönliche Vorlieben und Bedürfnisse.
Die Möglichkeiten zur Individualisierung der Fuji-Kameras sind so umfangreich, dass es passieren kann, dass jemand anderes mit deiner Kamera nicht zurechtkommt, wenn ihr Geräte tauscht. Früher bevorzugte ich es, die Kameraeinstellungen möglichst standardmäßig zu belassen. Mittlerweile habe ich meine X100VI jedoch stark personalisiert, sodass ich die Funktionen, die ich regelmäßig nutze, schnell und ohne Umwege über das Menü erreichen kann. Das ist der große Vorteil dieser Anpassungsmöglichkeiten.
Wir tauchen jetzt tiefer in das Menü der Fuji-Kameras ein, speziell in das der X100VI, welches durch seine klare Struktur besticht. Im linken Bereich des Menüs wird die jeweilige Kategorie angezeigt, damit du schnell erkennen kannst, worum es in dem Abschnitt geht. Der Startpunkt hierbei ist “I.Q.”, kurz für “Image Quality”, wo du die Basiseinstellungen für die Bildverarbeitung und die Bildqualität vornimmst.
Lassen wir uns auf die Details ein. Zunächst stößt man auf die Option der Bildgröße. Diese Einstellung ist ausschließlich verfügbar, wenn du im JPEG-Format fotografierst; bei RAW-Aufnahmen wird automatisch die volle Sensorauflösung genutzt, also bei der X100VI die vollen 40 Megapixel. Wenn du also JPEGs aufnimmst, hast du die Auswahl zwischen Large, Medium und Small, was die Bildauflösung betrifft. Large mit 40 Megapixeln ist klar zu empfehlen, da man sich eine hochauflösende Kamera zulegt, um die maximale Auflösung auch zu nutzen. Des Weiteren kannst du zwischen verschiedenen Seitenverhältnissen wählen, wie 3:2, das dem natürlichen Sensorformat der X100VI entspricht, 16:9 für breitere Ansichten oder 1:1 für quadratische Bilder.
Der nächste Punkt betrifft die Bildqualität, wo du festlegen kannst, wie stark deine JPEGs komprimiert werden sollen und ob zusätzlich ein RAW-Bild gespeichert werden soll. Viele verstehen immer noch nicht den grundlegenden Unterschied zwischen RAW und JPEG. Kurz gesagt, JPEG ist ein weit verbreitetes Bildformat, das von den meisten Programmen geöffnet, bearbeitet und gespeichert werden kann. Es eignet sich hervorragend zum Versenden per E-Mail oder zum Ausdrucken. Allerdings kann die Kamera wesentlich detailreichere Daten erfassen, als im JPEG-Format gespeichert werden können, insbesondere was die Farbtiefe betrifft. JPEG beschränkt sich auf 256 Helligkeitsabstufungen zwischen Schwarz und Weiß, was einer 8-Bit-Farbtiefe entspricht.
Für diejenigen, die keine Zeit oder Lust haben, sich mit Bildbearbeitung auseinanderzusetzen, ist es ratsam, bei JPEG zu bleiben. Fuji bietet ausgezeichnete Tools, um deine JPEGs optimal aussehen zu lassen, worauf wir später noch genauer eingehen werden.
JPG ist SUPER – Aber falls du Interesse daran hast, deine Bilder zu bearbeiten und technisch das Beste aus deiner Kamera herauszuholen, dann solltest du definitiv das RAW-Format in Betracht ziehen. Nach einer ersten Auseinandersetzung damit wirst du schnell erkennen, ob dieses Format für deine Arbeitsweise geeignet ist oder ob es für dich eher nicht infrage kommt. Auf meinem YouTube-Kanal findest du ein informatives Video, das dir einen grundlegenden Überblick darüber gibt, wie man mit Rohdaten umgeht und welche Bearbeitungsmöglichkeiten sich dadurch eröffnen. Persönlich arbeite ich sehr gerne mit Capture One, doch das ist ein Thema für sich.
Im Kameramenü hast du die Wahl: Du kannst dich für reine JPEGs entscheiden, ausschließlich RAW aufnehmen oder beides gleichzeitig wählen, wobei das JPEG entweder stark oder schwach komprimiert sein kann. Die vielseitigste Option ist, feine JPEGs plus RAW zu speichern. Standardmäßig nutze ich oft diese Einstellung oder wähle ausschließlich RAW, je nach Bedarf.
Es gab auch Zeiten, in denen ich ausschließlich im JPEG-Format fotografiert habe – warum auch nicht? Auch JPEG-Bilder lassen sich bearbeiten, ohne dass man dabei übertreiben muss. Ein weiterer relevanter Aspekt ist die RAW-Komprimierung. RAW-Dateien benötigen viel Speicherplatz, aber durch die verlustfreie Komprimierung kannst du Platz sparen, ohne dass die Bildqualität darunter leidet.
Der nächste Abschnitt in der Bedienungsanleitung der Fujifilm X100VI widmet sich den Film Simulationen, einem Feature, das eng mit der Tradition der analogen Fotografie bei Fuji verknüpft ist. Fuji hat sich einen Namen gemacht durch die Herstellung ausgezeichneter analoger Filme und hat es geschafft, den charakteristischen Look und die Farben dieser Filme in die digitale Welt zu übertragen. Daher der Name Film Simulation: Fuji bemüht sich, die Farben und Stile bekannter analoger Filme wie Astia, Velvia, Classic Chrome und Acros für Schwarzweißaufnahmen in den digitalen JPEGs zu replizieren. Dies ermöglicht es, Bilder mit kräftigen, schwachen oder entsättigten Farben zu erzeugen und so den klassischen Filmlook digital nachzuempfinden.
Ich empfehle dir, mit den verschiedenen Film Simulationen zu experimentieren. Konkrete Empfehlungen, wann welche Film Simulation am besten eingesetzt wird, möchte ich bewusst nicht aussprechen, da dies sehr von persönlichen Vorlieben und dem jeweiligen Motiv abhängt. Später werden wir noch darauf eingehen, wie du mithilfe der benutzerdefinierten Funktionstasten schneller auf diese oft genutzte Funktion zugreifen kannst, um deinen Workflow zu optimieren.
Im Kontext der digitalen Fotografie wird Körnung oft mit Bildrauschen verglichen, jedoch repräsentiert sie in der Fujifilm X100VI etwas ganz anderes – eine bewusste Nachbildung der Körnung analoger Filme. Diese kann in drei Intensitätsstufen – schwach, mittel oder stark – hinzugefügt werden, um einen künstlerischen, filmähnlichen Effekt zu erzielen. Persönlich ziehe ich es vor, meine Bilder ohne zusätzliche Körnung aufzunehmen und stattdessen bei Bedarf in der Nachbearbeitung einen Filmlook zu erzeugen. Ein Experimentieren mit dieser Funktion durch einige Testaufnahmen kann jedoch aufschlussreich sein, um deinen eigenen Stil zu finden.
Bezüglich des Dynamikbereichs bietet das Menü der X100VI Optionen wie Auto, DR100, DR200 und DR400, wobei “DR” für Dynamic Range (Dynamikbereich) steht. Ein höherer Dynamikbereich hilft der Kamera, in Szenen mit starken Kontrasten – also solchen mit gleichzeitig sehr hellen und dunklen Bereichen – besser zu performen, indem es die Detailwiedergabe in diesen Bereichen verbessert. Niedrigere Einstellungen hingegen erhöhen den Kontrast des Bildes, was zu einer prägnanteren Differenzierung zwischen dunklen und hellen Bereichen führt, aber auch schneller zu Über- oder Unterbelichtungen führen kann.
Für Szenen mit starkem Gegenlicht oder wenn du Überbelichtungen im Himmel bzw. Absaufen der Schatten in tiefe Schwarztonwerte vermeiden möchtest, sind höhere Dynamikbereichseinstellungen wie DR200 oder DR400 zu empfehlen. Beachte allerdings, dass höhere Dynamikbereiche mit höheren ISO-Werten einhergehen, was das Bildrauschen verstärken kann. Dennoch kann dies in Situationen mit extremen Kontrasten vorteilhaft sein. Die Auto-Einstellung für den Dynamikbereich ist eine praktische Option, wenn du dir keine Gedanken darüber machen möchtest. Möchtest du jedoch für Schwarzweißaufnahmen einen besonders starken Kontrast erzielen, ist eine Einstellung auf DR100 sinnvoll, um den gewünschten Effekt zu erreichen.
Neue Termine für Fotokurse in Stuttgart stehen bereit!
Comment
Freue mich auf das Erscheinen des Videokurses. Betrete mit der X100 VI erstmals das digitale Fuji Universum. Wenn sich auch manches intuitiv anfühlt, das Menü ist nicht wirklich selbsterklärend. Die Adaption an C1 fürs RAW mit den Profilen ist Weltklasse. Aber und apropos: die HEIC Dateien importiert C1 nicht, stimmt‘s? VG Jörg