Liest du wirklich gerne das Handbuch?
Okay, du suchst also das Handbuch der Fujifilm X-T5. Aber wirklich lesen willst du es nicht, stimmt? Würdest du dir nicht viel lieber deine Kamera von einem Fujifilm X-Photographer erklären lassen?
Gar kein Problem. Denn genau dafür gibt es diese Seite und meinen Fujifilm X-T5 Kurs als Video zum Download.
Michael Damböck
Fujifilm X-Photographer
Ach ja, kennst du schon das Fuji-X Forum?
Sie ist endlich da, die Fujifilm X-T5. Nicht nur hier bei mir, sondern sehr wahrscheinlich auch direkt vor dir in deiner Hand. Und ich muss dir nichts erzählen, die Kamera ist großartig, aber die Kamera ist auch, wie soll ich mal sagen, durch ihre vielfältigen Funktionen in vielerlei Hinsicht nicht unbedingt selbsterklärend.
Und dir geht es da sehr wahrscheinlich wie mir.
Man kann zwar eine Anleitung lesen, aber Spaß macht das nicht. Und es ist sehr hilfreich, wenn man Tipps aus der Praxis auch bekommt. Und genau darum soll es in diesem Video, in diesem gesamten Kurs gehen. Jetzt eine Sache vorweg.
Die Kamera bzw. alle aktuellen Fujifilm-Kameras sind vom Menü sehr, sehr ähnlich. Das heißt, die Dinge, die ich dir hier für die X-T5 erkläre, die findest du zu einem sehr großen Teil auch an der X-H2 und an der X-H2S etc. Also die Menüs sind alle durchaus sehr, sehr ähnlich. Sogar wenn du eine ältere Kamera besitzt, wie die X-T4 oder X-T3, wirst du wahrscheinlich zu 70 Prozent, vielleicht sogar 80 Prozent, die gleichen Menüpunkte finden, kannst du es also hier auch für andere Kameramodelle übertragen.
Alles, was ich dir sage, ist einerseits aus einer technischen Erklärung, aber es fließt natürlich immer auch meine Erfahrung mit ein. Und ich möchte Tipps geben, welche Option ich für die beste halte.
Aber wichtig ist, dass du alle Optionen selbst ausprobierst und versuchst nachzuvollziehen, was die Kamera hier wirklich anders macht, wenn man damit einfach ja die Einstellungen variiert und dass du herausfindest, welche Einstellungen für dich mit deiner Fotografie am sinnvollsten sind.
Fujifilm X-T5
Einstellungen erklärt
Kapitel 1 Bildqualität
Kapitel 4 Einrichtung
Kapitel 2 Fokus
Kapitel 5 Videoeinstellungen
Kapitel 3 Aufnahme
Kapitel 6 Wiedergabe Optionen
Kapitel 7 Netzwerk / USB Einstellungen
Kapitel 8 Smartphone
Lass uns zuerst über allgemeine Einstellungen sprechen, die nicht direkt mit dem Menü und den Grundfunktionen zu tun haben. Deine Grundeinstellung für das alltägliche Fotografieren, egal ob draußen oder drinnen, passt für Landschaften, Porträts, Reportagen, Hochzeiten, Veranstaltungen oder auch Stadt- und Straßenfotografie. Diese Einstellungen sind sehr ähnlich. In der Regel solltest du die ISO auf Automatik setzen. Über die Besonderheiten der automatischen ISO-Einstellungen und worauf du dabei achten musst, sprechen wir später noch im Detail. Auch deine Belichtungszeit solltest du normalerweise auf Automatik einstellen. Das hängt natürlich mit der ISO-Einstellung zusammen, da die ISO-Automatik eine bestimmte Belichtungszeit als Limit vorgibt, was bedeutet, dass du nicht jede beliebige Belichtungszeit wählen kannst.
Ich stelle meine Blende natürlich selbst ein, abhängig von der Tiefenschärfe, die ich in meinen Bildern erzeugen möchte. Bei Porträts bevorzuge ich oft eine offene Blende. Ich finde, mit den Fuji Optiken muss man kaum abblenden. Man kann es zwar tun, aber aus technischer Sicht ist es nicht unbedingt notwendig. Sie funktionieren auch bei offener Blende schon sehr gut. Eine Ausnahme ist zum Beispiel das 56/1.2 Objektiv. Bei diesem empfehle ich, auf 1,6 bis 1,8 abzublenden, wenn es die Lichtverhältnisse zulassen.
Wenn du jedoch möchtest, dass der Hintergrund so unscharf wie möglich werden soll, dann bleibst du bei Blende 1.2. Das sind die Grundeinstellungen, die ich an der Kamera vornehme. Später sprechen wir noch über die Custom Function Buttons. Diese sind natürlich auch extrem wichtig. Sie bestimmen, wie das Handling der Kamera tatsächlich abläuft. Damit kannst du deine Kamera super an deine Bedürfnisse anpassen.
Fujifilm Kameras sind so stark individualisierbar, dass unter Umständen, wenn du jetzt Kameras mit jemand anderem tauscht, der eine mit der anderen Kamera schon gar nicht mehr klarkommt. Ja, das hat Vor- und Nachteile. Ich war da früher immer Fan davon, die Kamera Einstellungen so nah wie möglich an den Standardeinstellungen zu lassen.
Wobei ich sagen muss inzwischen ist meine X-T5 stark individualisiert. So dass wirklich die Funktionen, die ich in der Regel brauche auch auf Knopfdruck da sind. Und ich weiß, wo ich hin drücken muss, und dafür auch nicht ins Menü geben muss. Das ist das Schöne dabei.
Jetzt sprechen wir über das Menü der Kamera, speziell das Menü der Fuji Kameras und das der X-T5, welches sehr übersichtlich gegliedert ist. Links im Menü siehst du die Aufteilung, die dir anzeigt, worum es gerade geht. Das beginnt mit dem Punkt “I.Q.”, was für “Image Quality” steht. Hier legst du die Grundeinstellungen für die Bildverarbeitung und Bildqualität fest.
Gehen wir da mal ins Detail. Der erste Punkt, den hier finde, betrifft Bildgröße. Bildgröße ist nur zugänglich, wenn ich irgendeine Art von JPEG fotografiere, wenn ich RAW mache, ist es immer die volle Sensor Größe, also die volle Anzahl der Bildpunkte, also 40 Megapixel bei der X-T5. Bei der Kamera gehen wir also mal bei Bildgröße rein, für JPEG und ihr seht, es gibt hier eine haufenweise Optionen und zwar: Large, Medium und Small. Das betrifft also die Bildauflösung. Large, wie gesagt, 40 Megapixel wäre auch unbedingt meine Empfehlung.
Man kauft sich so eine Kamera nicht, um dann die Auflösung zu reduzieren. Ebenfalls stehen verschiedene Seitenverhältnisse zur Auswahl. 3:2, das ist der Standard, in dem Seitenverhältnis er ist auch der Sensor der X-T5 gebaut, und somit nutze ich das volle Seitenverhältnis von meinem Sensor. Das würde ich empfehlen. Ich kann aber auch in 16:9 oder 1:1, also quadratisch fotografieren.
Nächster Punkt: Bildqualität. Jetzt kann ich einstellen, wie stark meine JPGs komprimiert werden sollen. Und auch die Frage, ob ich zusätzlich ein RAW machen möchte. Die grundsätzliche Unterscheidung ist tatsächlich immer noch nicht allen klar zwischen RAW und JPEG.
Lass uns darüber mal kurz sprechen: Ein JPEG ist ein Standardbild Format, das gibt es schon seit Jahrzehnten. Ein JPG kann jeder Bild Editor und jedes Standardprogramm öffnen, speichern, verarbeiten. Du kannst du das Bild per E Mail verschicken. Du kannst das Bild auch natürlich in einem Labor schicken, um es auf Papier auszubelichten. Wunderbar. Aber deine Kamera kann bessere Bilddaten erzeugen, als das JPEG Format speichern kann. Mit besser meine ich nicht die Auflösung, weil die kriege ich natürlich auch im JPG. Ich mein vor allem die Farbtiefe, also die Anzahl an Farbabstufungen zwischen Schwarz und Weiß. In JPG sind es nämlich nur 256, das heißt zwischen der dunkelsten und den hellsten Farbe gibt es 256 Helligkeitsabstufungen. Technisch gesprochen sprechen wir hier von einer acht Bit Farbtiefe.
Ich würde dir empfehlen, wenn du jemand bist, der überhaupt keine Zeit oder Lust hat sich mit Bildbearbeitung zu beschäftigen, dann tust du dir mit den Rohdateien absolut keinen Gefallen. Bleibe bei JPG und alles ist gut. Die Fujis haben extrem gute Hilfsmittel, deine JPGs richtig gut aussehen zu lassen. Und darüber sprechen wir auch noch später in diesem Video.
Wenn du aber sagt, ich habe schon Interesse daran, meine Bilder zu bearbeiten und zu verbessern und wirklich auch technisch das rauszuholen, was meine Kamera leisten kann, dann solltest du dir des RAW Format auf jeden Fall mal anschauen. Nachdem du es dir angeschaut hast das wirst du selbst feststellen:
Ist das was, mit dem ich arbeiten möchte. Oder ist das totaler Humbug, ich brauche das nicht. Auf meinem YouTube Channel gibt’s ein schönes Video, das die mal grundlegend, zeigt, wie man mit Rohdateien umgeht, was man da machen kann.
Ich arbeite hier sehr gerne mit Capture One, da wollen wir jetzt aber nicht ins Detail gehen. Aber in diesem Menü kannst du entscheiden, möchte ich nur ein JPEG. Möchte ich nur einen RAW oder möchte ich einen RAW und ein JPG. Und soll dieses JPEG stark komprimiert sein oder schwach komprimiert sein? Am flexibelsten wärst du, wenn du die Option fein Plus RAW nimmst. Standardmäßig habe ich häufig die Einstellung drin oder nur RAW kommt ein bisschen darauf an.
Ich habe auch teilweise mal nur mit JPEG fotografiert. Hey, warum nicht funktioniert auch auch JPEG Bilder kann man bearbeiten. Muss man jetzt nicht verrückt machen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der nächste: die RAW Komprimierung. Jetzt ist es so ein RAW braucht sehr viel Speicherplatz. Das ist eine verlustfreie Komprimierung. Das bedeutet, dass deine Bilder nicht schlechter werden durch die Komprimierung. Aber du sparst Speicherplatz.
Der nächste Punkt in der Fujifilm X-T5 Bedienungsanleitung betrifft Film Simulation. Film Simulation das klingt so nach fotografieren, mit filmen. Und genau das ist ja auch ein Thema mit dem Fuji sag ich mal früher auch sehr, sehr bekannt war.
Fuji hat damals und macht immer noch sehr gute Filme für Analogfotografie. Und das Schöne ist, man hat diese Filme, den Look und ja, die Farben, die diese Filme erzeugen, in die digitale Technik rübergebracht. Deswegen heißt das Ganze eben auch Film Simulation. Das heißt, Fuji versucht vor dem abspeichern bei den JPEGs dann die Farben, die man aus bestimmten Filmen von Fuji kennt, eben zum Beispiel Astia, Velvia Classic Chrome, Acros für schwarzweiß, die versucht, man hier eben nachzustellen.
Kräftige Farben, schwache Farben, entsättigte Farben, also einfach so ein bisschen den Filmlook rauszubringen. Ich würde die unbedingt empfehlen, damit herumzuspielen. Feste Empfehlungen, wann du welchen Film Simulation einsetzt, kann ich und will ich dir nicht geben. Aber wir sprechen später nochmal, wenn es um die Einstellung der Custom Functions geht. Darüber, wie man an diese Funktion schneller drankommt, weil die braucht man ja sehr häufig.
Wir haben ja gerade über film gesprochen. Körnung ist eigentlich was, was man in der digitalen Fotografie er rauschen nennen würde. Und so gern man vielleicht bei einem Film früher eine Körnung hatte oder eine Körnung auch als künstlerischen Look durchaus einsetzt, desto weniger will man eigentlich ein Bildrauschen bei digitalen Kameras.
Aber es ist nicht wirklich mit Rauschen gleichzusetzen, sondern es ist wirklich dem Analogfilm nachempfundene Körnung. Die kann man hier in drei Stufen nämlich aus schwach oder stark dazuschalten.
Mein Look persönlich ist das nicht. Ich habe das aus. Wenn ich einen Filmlook möchte, setze ich den späteren der Bildbearbeitung rein. Mach ein paar Testfotos am besten jetzt gleich mal.
Der nächste Punkt in meinem Menü und mit Sicherheit auch in deinem Menü der X-T5 wäre Dynamikbereich. Wenn wir da mal reingehen, dann sieht man hier das gibt Auto, DR100, DR200. Und DR400. DR steht für Dynamic Range.
Der Dynamik Bereich wird mit höheren Settings vergrößert. Ein größerer Dynamik Bereich bedeutet, dass die Kamera mit starken Kontrasten, also Szenen, die gleichzeitig sehr helle und sehr dunkle Bereiche haben, besser klarkommt. Niedrigere Werte bedeutet, dass dein Bild mehr Kontrast hat. Mehr Kontrast bedeutet dunkle Bereiche bleiben dunkel, helle Bereiche bleiben heller.
Das kann natürlich schneller auch dann zu einer über oder Unterbelichtung in bestimmten Bildbereichen führen. Deswegen wäre meine Empfehlung wenn du eine stark kontrastreiches Szene aus wie zum Beispiel eine Gegenlichtaufnahme und dich stört, dass der Himmel überbelichtet ist oder die stört das dunkle Bereiche schwarz werden. Dann solltest du höhere Dynamikbereich Einstellungen setzen. Zum Beispiel DR200 oder DR400.
Du musst nur beachten höhere Dynamik Bereich Einstellungen bedeuten höhere ISO Werte. Diese höheren Dynamik Einstellungen können nämlich nicht bei niedrigen ISO Werten erreicht werden. Dadurch kann also auch dann Bildrauschen etwas stärker werden. Trotzdem lohnt sich das gerade dann, wenn du extreme Kontraste hast. Und wenn du dich nicht darum kümmern möchtest, macht natürlich auch Sinn, DR auf Auto zu setzen. Wenn du jetzt aber zum Beispiel für Schwarzweißfotos richtig knackigen Kontrast willst, dann setzte die er lieber auf hundert um Kontrast zu bekommen.
Neue Termine für Fotokurse in Stuttgart stehen bereit!
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