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Fotografieren mit Festbrennweiten

Warum du das Zoomen besser lassen solltest


die Fußzoom Objektive

Festbrennweiten sind bei Einsteigern nicht beliebt, bei Profis dafür umso mehr. Außerdem geht der Trend bei Objektiven im Consumerbereich eindeutig zu großen Brennweitenbereichen. Objektive mit einer Brennweite von 18-270mm sind schon für knapp über 400€ zu bekommen.
Das entspricht einem 15x Zoom. Ein solches Objektiv bietet eine unglaubliche Flexibilität. Hiermit kann man sowohl sehr weitwinklige Landschaftsaufnahmen machen als auch weit entferne Motive heranholen. Was gibt es schöneres also so viel kreativen Freiraum mit einem Objektiv?

Warum sollte man sich mit einer Festbrennweite diese Flexibilität nehmen? Wer möchte schon alle Paar Bilder sein Objektiv wechseln um den gewünschten Bildausschnitt zu bekommen?

Michael Damböck
Fujifilm X-Photographer


Ich gebe es zu

Ich gebe zu, für Einsteiger ist das Fotografieren mit festen Brennweiten ungewohnt. Man hat sich über die Jahre einfach daran gewöhnt, dass eine Kamera oder ein Objektiv Zoomen kann. Warum also sollte ich einen Schritt nach vorne gehen, wenn ich das ganze bequem über den Zoom machen kann? Wir benennen aus diesem Grund eine Festbrennweite einfach um und nennen sie „Turnschuhzoom“. Ja, denn auch mit einer Festbrennweite kann man Zoomen.

Die Tatsache, dass man beim Fotografieren mit einer Festbrennweite nicht an ein und der selben Stelle stehen bleiben kann bringt immer bessere Aufnahmen als beim faulen Fotografieren mit einem Zoom. Es zwingt dich, dich mit deinem Motiv auseinander zu setzen. Durch das erzwungene Herumlaufen findest du wesentlich bessre Perspektiven. Man setzt sich nicht nur intensiver mit dem Motiv sondern auch mit dem Hintergrund auseinander, ebenfalls eine gute Sache.

 

die Blendenreihe

1.4 | 2.0 | 2.8 | 4 | 5.6 | 8 | 11 | 16 | 22

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die Lichtstärke

Davon mal ganz abgesehen, bieten Festbrennweiten fast immer eine bessere Lichtstärke. Blenden besser als 2,8 – 1,2 oder gar 0,95 findet man ausschließlich bei Festbrennweiten. Das hilft vor allem beim Freistellen des Motivs. Ein verschwommener Hintergrund ist damit ein Kinderspiel. Beim Fotografieren in schwachem Licht vor allem ist eine Lichtstarke Brennweite oft die einzige Möglichkeit rauscharme Aufnahmen zu bekommen.

Kennst du die Blendenreihe? Nein? Die Blendenzahl repräsentiert die Öffnung im Objektiv. Je kleiner die Blendenzahl, desto weiter ist die Blende geöffnet. Es kann also mehr Licht in deine Kamera fallen. Das ist gut! Festbrennweiten lassen sich nämlich so richtig weit öffnen. Hättest du gedacht, dass von der einen zur nächsten Blendenzahl sich die Lichtmenge halbiert?

 

Das tolle ist, wenn du Lichtstarke Objektive nutzt brauchst du häufig kein Stativ und kannst auch auf den Blitz verzichten und deine ISO Werte können um ein vielfaches niedriger eingestellt werden. Das Ergebnis: Bilder ohne Rauschen.

 

das Gewicht

Ein weiterer Grund für dich, mit Festbrennweiten zu fotografieren ist das Gewicht. Denn Zoomobjektive sind meist ziemlich schwer. Vor allem aber sind Festbrennweiten meistens auch deutlich kleiner und sind daher auch gerade auf Reisen einfach toll. Denn gerade auf Reisen spürst du jedes Gramm. Ich fotografiere nicht nur auf Reisen gerne mit Festbrennweiten. Insbesondere spannend sind auch Pancake Objektive, denn die sind ganz besonders klein und leicht.

 

toll für Portraits

Ja, eine Festbrennweite ist toll für Portraits. Warum? Nun ja, das hängt mit der Blende zusammen. Da Festbrennweiten sehr große Blendenöffnungen haben kannst du hiermit den Hintergrund so richtig weich machen. Das nennt man auch eine kurze Tiefenschärfe. Oder Schärfentiefe :)

fotografieren mit Festbrennweiten

 

Fotografieren
mit Festbrennweiten

Über die Alltagstauglichkeit von Festbrennweiten gibt es nichts zu diskutieren. Es ist reine Gewohntheitssache. Zu meiner Fuji X-Pro 1 habe ich anfangs sogar nur eine einzige Festbrennweite gekauft. Ein Zoom habe ich in dieser Zeit nicht vermisst. Ganz im Gegenteil. Ich empfand es als sehr befreiend nicht Zoomen zu müssen.

Deine Augen können auch nicht Zoomen. Insofern kann das bei der Fotografie auch kein Nachteil sein – schließlich ist das Sehen das worauf es in der Fotografie ankommt. Beim Fotografieren mit Festbrennweiten lernst du sehr schnell zu verstehen welchen Bildausschnitt deine Kamera siehst.

 

Einschränkungen fördern die Kreativität

 

Empfehlungen für Festbrennweiten

Festbrennweiten für Fuji Kameras

Festbrennweiten für Canon Kameras

 

Festbrennweiten für Nikon Kameras

Festbrennweiten für Sony Kameras

 

fotografisches Sehen

das fotografische Sehen ist eine unglaublich wichtige Fähigkeit. Darunter verstehe ich, das Motiv schon fertig vor Augen zu haben noch bevor das erste Bild gemacht wurde. Um das zu üben und deine Bildgestaltung auf das nächste Level zu bringen empfehle ich dir unbedingt das Fotografieren mit Festbrennweiten.

Kurz und knapp: mindestens eine Festbrennweite gehört in jede Fototasche. Der Klassiker, das 50/1.8 ist für rund 100€ zu haben. Es gibt meiner Meinung nach kein Objektiv mit einem besseren Preis-/Leistungsverhältnis. Trau dich, werde ein besserer Fotograf!

 

wie geht es weiter

 






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