Wer liest schon gerne das Handbuch?
Michael Damböck
Fujifilm X-Photographer
Ach ja, kennst du schon das Fuji-X Forum?
Sprechen wir zunächst einmal über generelle Einstellungen, die jetzt noch nicht so direkt mit dem Menü und Grundeinstellungen zu tun haben. Meine Grundeinstellung für alltägliches fotografieren, das heißt draußen oder auch drinnen völlig egal. Für Landschaften, für Porträts, für Reportagen, Hochzeiten, Veranstaltungen oder einfach auch Städte Fotografie, Street Photography sind alle sehr, sehr ähnlich. In der Regel setze ich den ISO auf Automatik. Über die ISO Automatik Einstellungen und was man dabei so alles beachten muss, sprechen wir später noch im Detail. Auch meine Belichtungszeit steht in der Regel auf Automatik.
Das hängt natürlich zusammen mit der ISO Einstellung, weil die ISO Automatik eine bestimmte Belichtungszeit als Limit gesetzt habe, also ich gar nicht jede beliebige Belichtungszeit bekommen kann.
Meine Blende stelle ich natürlich selbst ein. Das heißt, es hängt ab von der Tiefenschärfe, die ich in meinem Bild gerne erzeugen möchte. Wenn ich Porträts mache, nehme ich sehr gern Offenblende. Ich finde, man muss mit den Fuji Optiken so gut wie gar nicht Abblenden. Kann man tun, aber es ist aus technischer Sicht nicht unbedingt notwendig. Die funktionieren bei Offenblende schon technisch sehr, sehr gut. Ausnahme zum Beispiel wäre da das 56/1.2. Bei dem finde ich, sollte man auf 1,6 bis 1,8 Abblenden, wenn es die Lichtsituation hergibt.
Wenn jedoch der Hintergrund so unscharf wie nur möglich sein soll, dann bleibst du auch bei Blende 1.2. Das sind mal die Grundeinstellungen, die ich hier an der Kamera in der Regel treffe. Später werden wir über die Custom Function Buttons sprechen. Die sind natürlich auch extrem wichtig. Und die definieren wirklich, wie das Handling der Kamera dann tatsächlich auch abläuft und wie gut du mit deiner Kamera persönlich klarkommst.
Fuji Kameras sind so stark individualisierbar das unter Umständen, wenn du jetzt Kameras mit jemand anderem tauscht, der eine mit der anderen Kamera schon gar nicht mehr klarkommt. Ja, das hat Vor- und Nachteile. Ich war da früher immer Fan davon, die Kamera Einstellungen so nah wie möglich an den Standardeinstellungen zu lassen. Wobei ich sagen muss inzwischen ist meine X-H1 stark individualisiert. So dass wirklich die Funktionen, die ich in der Regel brauche auch auf Knopfdruck da sind. Und ich weiß, wo ich hin drücken muss, und dafür auch nicht ins Menü geben muss. Das ist das Schöne dabei.
Jetzt sprechen wir übers Menü der Kamera. Das Menü der Fuji Kameras und eben auch das Menü der X-H1 ist sehr schön gegliedert. Ich habe hier links meine Aufteilung. In der sehe ich, um was es im Moment geht. Das fängt an mit dem I.Q. Das steht natürlich für Image Quality, das heißt, es ist auch das Menü, indem ich meine Bild Grundeinstellungen der Bildverarbeitung festlege.
Gehen wir da mal ins Detail. Der erste Punkt, den hier finde, betrifft Bildgröße. Bildgröße ist nur zugänglich, wenn ich irgendeine Art von JPEG fotografiere, wenn ich RAW mache, ist es immer die volle Sensor Größe, also die volle Anzahl der Bildpunkte, also 24 Megapixel bei der X-H1. Bei der Kamera gehen wir also mal bei Bildgröße rein, für JPEG und ihr seht, es gibt hier eine haufenweise Optionen und zwar Large Medium und Small. Das betrifft also die Bildauflösung. Large, wie gesagt, 24 Megapixel wäre auch unbedingt meine Empfehlung.
Man kauft sich so eine Kamera nicht, um dann die Auflösung zu reduzieren. Ebenfalls stehen verschiedene Seitenverhältnisse zur Auswahl. 3:2, das ist der Standard, in dem Seitenverhältnis er ist auch der Sensor der X-H1 gebaut, und somit nutze ich das volle Seitenverhältnis von meinem Sensor. Das würde ich empfehlen. Ich kann aber auch in 16:9 oder 1:1, also quadratisch fotografieren.
Nächster Punkt: Bildqualität. Jetzt kann ich einstellen, wie stark meine JPGs komprimiert werden sollen. Und auch die Frage, ob ich zusätzlich ein RAW machen möchte. Die grundsätzliche Unterscheidung ist tatsächlich immer noch nicht allen klar zwischen RAW und JPEG.
Lass uns darüber mal kurz sprechen: Ein JPEG ist ein Standardbild Format, das gibt es schon seit Jahrzehnten. Ein JPG kann jeder Bild Editor und jedes Standardprogramm öffnen, speichern, verarbeiten. Du kannst du das Bild per E Mail verschicken. Du kannst das Bild auch natürlich in einem Labor schicken, um es auf Papier auszubelichten. Wunderbar. Aber deine Kamera kann bessere Bilddaten erzeugen, als das JPEG Format speichern kann. Mit besser meine ich nicht die Auflösung, weil die kriege ich natürlich auch im JPG. Ich mein vor allem die Farbtiefe, also die Anzahl an Farbabstufungen zwischen Schwarz und Weiß. In JPG sind es nämlich nur 256, das heißt zwischen der dunkelsten und den hellsten Farbe gibt es 256 Helligkeitsabstufungen. Technisch gesprochen sprechen wir hier von einer acht Bit Farbtiefe.
Ich würde dir empfehlen, wenn du jemand bist, der überhaupt keine Zeit oder Lust hat sich mit Bildbearbeitung zu beschäftigen, dann tust du dir mit den Rohdateien absolut keinen Gefallen. Bleibe bei JPG und alles ist gut. Die Fujis haben extrem gute Hilfsmittel, deine JPGs richtig gut aussehen zu lassen. Und darüber sprechen wir auch noch später in diesem Video.
Wenn du aber sagt, ich habe schon Interesse daran, meine Bilder zu bearbeiten und zu verbessern und wirklich auch technisch das rauszuholen, was meine Kamera leisten kann, dann solltest du dir des RAW Format auf jeden Fall mal anschauen. Nachdem du es dir angeschaut hast das wirst du selbst feststellen:
Ist das was, mit dem ich arbeiten möchte. Oder ist das totaler Humbug, ich brauche das nicht. Auf meinem YouTube Channel gibt’s ein schönes Video, das die mal grundlegend, zeigt, wie man mit Rohdateien umgeht, was man da machen kann.
Ich arbeite hier sehr gerne mit Capture One, wenn du Capture One kaufen möchtest, melde dich, ich sende dir einen 10% Rabattcode. Da wollen wir jetzt aber nicht ins Detail gehen. Aber in diesem Menü kannst du entscheiden, möchte ich nur ein JPEG. Möchte ich nur einen RAW oder möchte ich einen RAW und ein JPG. Und soll dieses JPEG stark komprimiert sein oder schwach komprimiert sein? Am flexibelsten wärst du, wenn du die Option fein Plus RAW nimmst. Standardmäßig habe ich häufig die Einstellung drin oder nur RAW kommt ein bisschen darauf an.
Ich habe auch teilweise mal nur mit JPEG fotografiert. Hey, warum nicht funktioniert auch auch JPEG Bilder kann man bearbeiten. Muss man jetzt nicht verrückt machen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der nächste: die RAW Komprimierung. Jetzt ist es so ein RAW braucht sehr viel Speicherplatz. Das ist eine verlustfreie Komprimierung. Das bedeutet, dass deine Bilder nicht schlechter werden durch die Komprimierung. Aber du sparst Speicherplatz.
Der nächste Punkt in der Fujifilm X-H1 Bedienungsanleitung betrifft Film Simulation. Film Simulation das klingt so nach fotografieren, mit filmen. Und genau das ist ja auch ein Thema mit dem Fuji sag ich mal früher auch sehr, sehr bekannt war.
Fuji hat damals und macht immer noch sehr gute Filme für Analogfotografie. Und das Schöne ist, man hat diese Filme, den Look und ja, die Farben, die diese Filme erzeugen, in die digitale Technik rübergebracht. Deswegen heißt das Ganze eben auch Film Simulation. Das heißt, Fuji versucht vor dem abspeichern bei den JPEGs dann die Farben, die man aus bestimmten Filmen von Fuji kennt, eben zum Beispiel Astia, Velvia Classic Chrome, Acros für schwarzweiß, die versucht, man hier eben nachzustellen.
Kräftige Farben, schwache Farben, entsättigte Farben, also einfach so ein bisschen den Filmlook rauszubringen. Ich würde die unbedingt empfehlen, damit herumzuspielen. Feste Empfehlungen, wann du welchen Film Simulation einsetzt, kann ich und will ich dir nicht geben. Aber wir sprechen später nochmal, wenn es um die Einstellung der Custom Functions geht. Darüber, wie man an diese Funktion schneller drankommt, weil die braucht man ja sehr häufig.
Wir haben ja gerade über film gesprochen. Körnung ist eigentlich was, was man in der digitalen Fotografie er rauschen nennen würde. Und so gern man vielleicht bei einem Film früher eine Körnung hatte oder eine Körnung auch als künstlerischen Look durchaus einsetzt, desto weniger will man eigentlich ein Bildrauschen bei digitalen Kameras.
Aber es ist nicht wirklich mit Rauschen gleichzusetzen, sondern es ist wirklich dem Analogfilm nachempfundene Körnung. Die kann man hier in drei Stufen nämlich aus schwach oder stark dazuschalten.
Mein Look persönlich ist das nicht. Ich habe das aus. Wenn ich einen Filmlook möchte, setze ich den späteren der Bildbearbeitung rein. Mach ein paar Testfotos am besten jetzt gleich mal.
Der nächste Punkt in meinem Menü und mit Sicherheit auch in deinem Menü der X-H1 wäre Dynamikbereich. Wenn wir da mal reingehen, dann sieht man hier das gibt Auto, DR100, DR200. Und DR400. DR steht für Dynamic Range.
Der Dynamik Bereich wird mit höheren Settings vergrößert. Ein größerer Dynamik Bereich bedeutet, dass die Kamera mit starken Kontrasten, also Szenen, die gleichzeitig sehr helle und sehr dunkle Bereiche haben, besser klarkommt. Niedrigere Werte bedeutet, dass dein Bild mehr Kontrast hat. Mehr Kontrast bedeutet dunkle Bereiche bleiben dunkel, helle Bereiche bleiben heller.
Das kann natürlich schneller auch dann zu einer über oder Unterbelichtung in bestimmten Bildbereichen führen. Deswegen wäre meine Empfehlung wenn du eine stark kontrastreiches Szene aus wie zum Beispiel eine Gegenlichtaufnahme und dich stört, dass der Himmel überbelichtet ist oder die stört das dunkle Bereiche schwarz werden. Dann solltest du höhere Dynamikbereich Einstellungen setzen. Zum Beispiel DR200 oder DR400.
Du musst nur beachten höhere Dynamik Bereich Einstellungen bedeuten höhere ISO Werte. Diese höheren Dynamik Einstellungen können nämlich nicht bei niedrigen ISO Werten erreicht werden. Dadurch kann also auch dann Bildrauschen etwas stärker werden. Trotzdem lohnt sich das gerade dann, wenn du extreme Kontraste hast. Und wenn du dich nicht darum kümmern möchtest, macht natürlich auch Sinn, DR auf Auto zu setzen. Wenn du jetzt aber zum Beispiel für Schwarzweißfotos richtig knackigen Kontrast willst, dann setzte die er lieber auf hundert um Kontrast zu bekommen.
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